Can Arat: Kriminalhauptkommissar bei der Kölner Mordkommission, Mitte vierzig, Typ Robert Mitchum, Sohn eines sozial engagierten deutsch-türkischen Arztehepaares vom Niederrhein. Can ist nach einem abgebrochenen Soziologiestudium erst spät und durch Zufall zur Polizei gekommen. Mit seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und seiner starken Teamorientierung fühlt sich der vormalige Bohèmien dort jedoch unverhofft gut aufgehoben. Seit dem Scheitern einer kurzen Beziehung mit seiner langjährigen Mitbewohnerin und großen Liebe, der Architektin Isa, hat sich Can auf einen lakonischen Zynismus zurückgezogen, den er erst im Laufe der Handlung wieder aufgibt.
Isa Kurzeck: Cans herbschöne Mitbewohnerin war Ende der 1980er Jahre, zusammen mit ihrem damaligen Freund Robert, als semiprofessionelle Lindy Hop-Trainerin international gefragt und, wie Can, fest in die Kölner Kunst- und Musikszene integriert. Nach ihrem Architekturstudium hat sie in den frühen 1990ern kurz für den Bauunternehmer Christof Nolden gearbeitet. Seit einer schweren Erkrankung konzentriert sie sich jedoch ausschließlich auf ihre Arbeit als Herausgeberin von Concrete Gold, einem internationalen Hochglanzmagazin für Architektur. Isas Verhältnis zu Can schwankt zu Beginn der Handlung zwischen Unnahbarkeit und Verletzlichkeit. Unter dem Druck der Ereignisse wagt sich Isa schließlich schrittweise wieder aus der Reserve und ermöglicht so den Neuanfang mit Can.
Marie Grosbroich: Die tief in der Kölner Alternativkultur verwurzelte Sozialarbeiterin hatte eine kurze Liebschaft mit Can. Ihre Kommune in Ehrenfeld war das Zentrum eines halblegalen Unterstützernetzwerks für Opfer von Arbeitsausbeutung und Zwangsprostitution. Dieses Engagement hat Marie das Leben gekostet.
Christof Nolden: Der kunstsinnige Bauunternehmer schickt sich im Sommer 2014 an, mit der Modellsanierung des Brennpunktviertels Chorweiler zum führenden Immobilienentwickler der Domstadt aufzusteigen. Als leidenschaftlicher Fußball-Fan finanziert Nolden aus privaten Mitteln den Stadionneubau für den ewigen Drittligisten FC Agrippina Köln. Wegen seines Engagements für einen nichtkommerziellen „authentischen Fußball“ und seiner öffentlichen Absage an den Kölner Klüngel wird der Unternehmer von den Medien als Hoffnungsträger gefeiert. Hinter der sympathischen Fassade verbirgt sich jedoch ein kühl kalkulierender Unternehmer, der über Leichen geht.
Simone Kerkmann: Ist Cans Vorgesetzte, das Verhältnis der beiden ist aber eher freundschaftlich. Simones Gerechtigkeitssinn ist ähnlich unbedingt wie der von Can, allerdings ist die lesbische Kommissarin privat erpressbar und muss ihre Prinzipien im Laufe der Handlung aufgeben.
Jossif Babatov: Der sechzehnjährige bulgarische Rom führt Can und Simone auf die Spur der Mörder, nachdem sich sein Traum zerschlagen hat, mit der Arbeit in Deutschland seiner Familie ein Entkommen aus dem Roma-Ghetto Stolipinovo zu ermöglichen. Als das LKA den von Can und Simone angeforderten Zeugenschutz für Babatov verweigert, versucht Can, den Rom über das Netzwerk seiner ermordeten Ex-Freundin Marie in Sicherheit zu bringen.
Andreas (Andi) Gereon Zurbrüggen: Der Autonome war Marie Grosbroichs engster Vertrauter. Als gelernter Drucker hat Andi Papiere für illegale Migranten gefälscht, um ihnen das Untertauchen in Deutschland zu ermöglichen. Er bringt Babatov in ein sicheres Haus in Köln, verlangt aber im Gegenzug von Can, dass er den Mord an Marie aufklärt.
Robert Selinger: Nach seinem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie hatte Robert zu Beginn der 1990er Jahre mit einem unautorisierten Porträt seiner damaligen Freundin Isa seinen internationalen Durchbruch als Fotograf. Inzwischen mit einer prominenten Sammlerin liiert, hat er die Trennung von Isa nie verwunden und fühlt sich ihr gegenüber immer noch schuldig. Als Isa und Can vor Noldens Häschern untertauchen müssen, stellt Robert ihnen das erforderliche Startkapital für ihr neues Leben zur Verfügung.